Mit 16 Jahren wissen die wenigsten Menschen schon ganz genau, was sie beruflich mal werden wollen. Eines allerdings war Johanna Diehl da schon klar: „Ich wollte auf jeden Fall was Pädagogisches machen“, sagt die heute 18-Jährige. Nach dem Realschulabschluss hat sie deshalb auch eine Ausbildung zur Sozialassistentin begonnen. Die Wahl für das Praxisjahr fiel leicht, denn in den evangelischen Philippus-Kindergarten im Riederwald ist sie selbst schon als Kind gerne gegangen. Und so kam es auch, dass Kita-Leiterin Barbara Rettemeier sie während dieser Zeit sozusagen „entdeckte“ – allerdings als Künstlerin. „Fräulein Hanna“, wie sie sich selbst auf Facebook nennt, verschönerte bis dato mit kleineren und größeren Zeichnungen und Gemälden zwar nur die eigenen Jugendzimmerwände, war aber sofort Feuer und Flamme, als es zunächst darum ging, ein MontessoriZitat möglichst kindgerecht und dekorativ an die Wand eines sonst eher unscheinbaren Treppenaufgangs in der Kita zu bringen. Und das Ergebnis war so schön, dass im Juli diesen Jahres der zweite Auftrag folgte: Ein großes, buntes, fantasievolles Wandbild über einen ganzen Flur, der bisher wenig für die Kinderaugen zu bieten hatte. „Außerdem hatten wir eine etwa drei Meter große Sitzschlange für den Flur angeschafft und bekamen dann im Team die Idee: „Diese Schlange muss in einen Dschungel!“, erzählt Rettemeier. Das Dschungel-Wandbild und auch alle anderen Ideen und deren Umsetzung entwickelt Johanna Diehl selbst. Auf ihr Talent angesprochen, sagt die
Die drei Metter lange Sitzschlange der Kita musste in einen Dschungel. Johannes Diehl malte ihn in der Philippus-Kita.
Evangelische Kirche intern, Nr. 176 – September 2015